Aktueller Baufortschritt des Tempels im Juli 2018

Ein Bericht von Bhagin R. Kellenberger

Am 25. Juni war die Temperatur vor dem Start in Zürich 13°. Bei der Ankunft in Delhi um Mitternacht zeigte dort das Thermometer immer noch unangenehme 30°, welche mich gleich zum Schwitzen brachten. Ich war sehr dankbar die Nacht in einem klimatisierten Zimmer schlafen zu können.

1. Tag
Nach einer einstündigen Fahrt durch den regen Stadtverkehr, d.h. vorwiegend stop and go, trafen wir am Morgen Herrn Dinesh Jangid, Geschäftsführer einer grossen Türfabrik in Delhi. In seinem Büro war es 36° warm, die etwas stickige Luft wurde mit einem Deckenventilator etwas bewegt.

Die Erklärung von SHIN’s Skizzen über die beiden Tempeltore dauerte etwas mehr als fünf Stunden. Es war jedoch nicht das Unvermögen oder die Unwissenheit unseres Gegenüber, das so ein so langes Gespräch nötig machte, sondern die Türen sind voll mit speziellen Symbolen, die in ihrer Art und Anordnung auch für einen Hindu neu waren.

Herr Jandid wollte deren Bedeutung und auch den Sinn der Anordnung der Symbole genauestens wissen. Natürlich nahm die Erklärungen dazu viel Zeit in Anspruch.

Anschliessend fuhr ich mit Rohit im intensiven Abendhauptverkehr wieder quer durch die Stadt, eine hohe Anforderung an den Fahrer und seine Geduld.

Diese Fahrt führte uns zu einer Chromstahl verarbeitenden Firma, welche die Leiter zum Pyramidendach und eine Innenleiter mit Podium im Hauptturm anfertigen wird. Ich bin immer wieder erstaunt, mit welch einfachen Maschinen die Inder die gewünschten Dinge herstellen können.

Nach einer knappen Stunde ging es zu meiner Erleichterung zurück ins gekühlte Hotelzimmer.

2. Tag
Dieser Tag war mit der 8-stündigen Autofahrt von Delhi nach Shivaland und einigen Lebensmitteleinkäufen für das Personal und Schulmaterial-Besorgungen für die Naturschule gut gefüllt. Ich schätze die sichere Fahrweise von Rohit sehr, denn es ist keine Selbstverständlichkeit nach 300 km indischem Verkehrsgewühl heil ans Ziel zu gelangen.

Die Umgebung von Anand Lok präsentierte sich aufgrund des bereits einsetzenden Monsuns in sattem Grün, wie es im Frühjahr nie zu sehen ist.

3. Tag
Bauführer Negi und Rohit zeigten mir die Fortschritte und auch die Probleme an den verschiedenen Bauten. Ich bewundere die Arbeiter sehr, wie sie selbst bei 30° bis 35° zum Teil auch in den Mittagsstunden an der Sonne arbeiten.

Die südliche Hälfte der Vimana ist fertig gestellt. Die exakten Ausführungen des Teams aus Südindien sind beeindruckend und lassen in mir eine grosse Freude aufkommen.

Der Kailash oder die seitlichen Kapellen mit den Bergen, auf denen jeweils ein kleines Tempelgebäude platziert sein wird, erreicht nun die dritte Ebene. Dieses Kunstwerk ist zugleich ein Symbol für eine sehr alte Stadt und zugleich ist es auch eine Einladung an alle Aspekte von Gott und Göttin.

In der ersten Ebene sind drei Kapellen, welche sich auch wie gefaltete Hände zeigen.

Auf der zweiten Ebene wurden sechs Kailash errichtet und darüber am Shivaturm ist die dritte Ebene mit weiteren drei Kapellen in Arbeit, die bis Mitte August im Rohbau auch fertiggestellt sein werden.

Im Anschluss daran werden die Gerüste auf die Südseite versetzt und das Kailash-Kunstwerk auf dieser Seite in Arbeit genommen. Das Fundament für diesen Kailash ist bereits am entstehen.

An den Innenräumen des Tempels wurde intensiv gearbeitet und die verschiedenen Bereiche sind gut voran gebracht.

Das Badehaus entwickelt sich prächtig und nimmt zunehmend Gestalt an. Bereits jetzt ist die die Grösse dieses Gebäudes gut erkennbar.

Im Wächterhaus ist das Erdgeschoss schon bald bezugsbereit. Das Dach muss noch geschalt und betoniert werden.

4. Tag
Es findet eine Zusammenkunft mit dem Architekten T.S. Aswal und einem Fachmann für Pools statt. Verschiedene Pläne vom Tempel und vor allem vom Badehaus, welche der Architekt erstellt hatte, mussten gesichtet und überprüft werden, ob sie mit den Vorgaben von SHIN übereinstimmen.

Das Gespräch mit dem Poolfachmann dauerte etwas länger als geplant, da dieser nicht verstehen konnte, dass wir keine Wasserheizung in den beiden Badebecken und auch keine chemische Reinigung des Wassers wollen. Das „Abwasser“ aus dem Badehaus wird in einem natürlichen Reinigungsvorgang zur Bewässerung der Pflanzen bereitet. Doch letztendlich war die Zusammenarbeit mit dem Architekten, dem Bauleiter, Poolfachmann und Rohit sehr fruchtbar und es haben sich gute Lösungen ergeben.

5. Tag
Schöpferische Pause, die ich zur Detailbetrachtung und zum Ausruhen nutzte.

6.Tag
Reise zur unserer Natur-Schule Paramarth Awadhawan. Rohit hatte einen Kofferaum voll Bäume eingekauft.
Die aktuellen Blogs über den Schulbesuch findet ihr unter Aktuelles auf der Webseite der Naturschule. Hier…..

Am nächsten Tag flog ich wieder zurück nach Delhi und war dankbar nach diesen „Hitzeferien“ wieder ins kühle Europa reisen zu können.