Universelles Zentrum für freien Frieden

Ein Bericht von Bhagin R. Kellenberger

Von Beginn an darf ich dieses aussergewöhnliche Projekt begleiten. Im Jahr 2012 wurde mit dem Aufbereiten und Ausarbeiten der Baupläne und anschliessend mit dem Aushub begonnen.

Mit dem Aushub begann auch das Erstaunen. Die 50 x 30 m und im Schnitt 3 m tiefe Baugrube für das Fundament wurde vollständig in Handarbeit bewerkstelligt. Bis zu 100 Menschen lockerten die Erde mit Pickel und Hacke und trugen das Material Schale um Schale weg. Steine und Erde wurden getrennt. Grosse Steine zerkleinert und für den Aufbau bereitet. Der Tempel wurde nur mit Hilfe von 2 Betonmischern und einem einfachen Aufzug erstellt, alles Andere war reine Handarbeit. Die Fröhlichkeit, Freude und der Einsatz der Frauen und Männer war bewunderswert. Noch nie habe ich auf einer Baustelle eine so gute Stimmung erlebt.

Mittlerweile ist der Rohbau fast fertig und der Innenausbau im vollem Gange. In dem nach kosmischen Gesetzen gebauten Friedenszentrum sind verschiedene Bereiche integriert. Im grossen Muttertempel auf der Westseite mit seinen vielen Säulen, ist schon jetzt eine starke innere und äussere Aufrichtekraft und ein Beleben der eigenen Vitalenergie wahrzunehmen.

Das Zentrum des Gebäudes bildet der Shiva-Tempel. SHIVA wird nach alter Kunde mit „der LICHTWEG“ übersetzt – SHI das Licht, VA der Weg. Bei meiner Tätigkeit rund um das Baugeschehen, war es mir oft möglich, in diesem zentralen Raum zu verweilen und immer wurde ich von einer friedvollen Zuversicht erfüllt.

Östlich von diesem heiligen Zentrum ist der Nagatempel, ein weiterer sehr bemerkenswerter Teil des Friedenszentrums. Im Naga-Tempel befindet sich eine Grube, in die die Kobras von aussen durch eine kleine Öffnung in einen geschützten Raum des Tempels kommen können. Der Naga-Tempel ist so konzipiert, dass sowohl die Kobras, als auch die Besucher des Tempel ungestört verweilen können. Bereits im Frühjahr 2017 besuchte eine Kobra schon mehrmals den Tempel, obwohl die Innenarbeiten noch im Gange waren.

Über die 36 Stufen der Treppe im Osten gelangt man zum Surya (Sonnen) Tempel und durch diesen in den Shiva-Shakti-Raum. In diesem Raum ist vor allem der Gehörsinn angesprochen, während im Surya-Tempel beim wahrnehmenden Mensch der Sehsinn angeregt wird.

Geht man weiter erreicht man das Parikrama oder den Götterrundgang. Während in Europa überwiegend die Meinung vorherrscht, dass das indische Volk mit vielen Statuen Götzentum betreibt, ist es jedoch für die indischen Menschen eine Darstellung eines Kraftaspektes des einen Gotteswesens. Somit wird es dem Tempelbesucher möglich, sich mit dem jeweiligen Aspekt zu verbinden, der ihm hilft sein Anliegen zu bearbeiten.

Mittlerweile wurde auch mit der Infrastruktur rund um das Friedenszentrum begonnen. Dazu gehört das Bad; hier kann der Pilger vor dem Tempelbesuch eine Dusche, ein Bad oder mindestens ein Fussbad nehmen. Dies ist ein in der hinduistischen Kultur übliches Ritual, bevor ein heiliger Ort betreten wird.

Derzeit ist das Wächterhaus im Entstehen und in einer weiteren Bauetappe ist das Priesterhaus sowie ein einfaches Gebäude für die Sadhus geplant. Als Sadhus werden jene Menschen bezeichnet, welche sich ganz dem spirituellen Leben hingeben. Das Wort Sadhu stammt aus der altindischen Sprache Sanskrit und bedeutet „Guter oder auch Heiliger Mann“.

Obwohl das Universelle Friedenszentrum erst in der Aufbauphase ist, wurde schon von vielen Besuchern ausgesagt, dass rund um das Friedenszentrum ein besonderes Strahlen wahrgenommen werden kann und eine grosse Herzenskraft von dem Ort ausgeht, welche die Spannungen zwischen den Menschen lösen hilft.